Ja, es ist wieder mal Zeit für eine Runde Land und Leute und dieses Mal führt mich mein Weg zum Gsteier. Hoch oben, mitten in der Natur.
Ja, wer mich kennt, weiß, was es heißt, wenn ich mich selbst hinters Steuer setze. Da muss es schon sehr wichtig sein, denn im Normalfall, bin ich ja eher der bequeme Typ, besonders, wenn es sich um Bergstraßen handelt.
Nun ja, die Taxe ist wieder mal spät dran und die Zeit drängt. Also ab ins gelbe Panda-Mobil von Anni. Das gute Stück kennt sich auf Bergstraßen aus und ich hoffe mal, dass sie mich gut nach oben und auch wieder nach unten bringt.
Einige Zeit später und unglaublich stolz, dass ich es ohne Probleme nach oben geschafft habe, komme ich beim Gsteier an. Das Wetter ist trüb, aber das tut dem Charme von diesem Ort keinen Abbruch.. drüben bei Haus und Stall höre ich Traktorengeräusche, also dann mal los.
Laura und Franz
Schnell und gekonnt dreht und wendet der Traktor und als mich der Fahrer sieht, hält er kurz an und ruft mir zu: „Ich mach das noch schnell fertig und parke.“ Na klar, das geht natürlich vor und mir läuft ja nichts davon.
Der Traktorfahrer springt raus und begrüßt mich: „Ich bin der Franz.“ Und es kommt eine junge Dame dazu: „Und ich Laura.“
Beide mit Arbeitsklamotten und Stiefeln. Hach -Genau so stellt man sich das vor. Auch die Katze- „Stinkerle“ die den beiden auf Schritt und tritt folgt und sich ihre Streicheleinheiten abholt. Wir beginnen mit dem Interview: Laura und Franz erzählen, wie es dazu kam, dass sie auf den Hof, so weit weg vom Dorf gezogen sind.
Beide haben Landwirtschaft in Wien studiert, und weil sie eine Bleibe in Schenna gesucht haben, sind sie hier hoch gezogen. Der Hof gehört der Familie vom Franz und eigentlich ist er mehr beim Gsteier zu Hause, als im Dorf, denn viele schöne Erinnerungen sind hier entstanden, gemeinsam mit seinem Opa.
Das Bauernmuseum
Gsteier ist ein Bergbauernhof, mit vielen Tieren, einem Gasthaus und einem Bauernmuseum. Damals, der ganze Stolz von Franz´s Opa, so führt jetzt der Enkel das Werk fort. Und ihr habt ja keine Ahnung, wieviele spannende Sachen es dort gibt.
Laura und Franz führen mich in die Scheune, in der das Bauernmuseum untergebracht ist. All die Sachen, die so viele Geschichten erzählen und uns Einblicke in die Zeit von damals gewähren. Ein bisschen was kenn ich, das meiste ist mir völlig unbekannt, aber Franz kennt sich aus.
„Ich kenn so ziemlich alles und für alles was ich nicht kenne, hilft uns ein Mann aus der Gegend, der weiß ganz gut Bescheid.“ sagt Franz lachend. In naher Zukunft sollen alle Gegenstände beschriftet werden, denn leider hat er nicht immer Zeit Führungen für die Gäste zu machen.
Als wir das Museum verlassen wollen, tippt Laura hinten das Spinnrad an und sagt zu Franz: „Und das wirst du ja auch bald benutzen.“ Weiter erklärt sie: „Der Franz möcht das Spinnen probieren wie früher. Die Wolle hat er schon gewaschen.“ Ich muss schmunzeln, ja, bei den beiden gehen die Ideen bestimmt nicht aus.
Die Gsteirer Schafe
Und weiter gehts in den Stall zu den Schafen. Es sind ca. 90 Stück, die Laura und Franz täglich versorgen.
Aber was ist das? Da wuseln doch noch zwei rum, die weiß sind, aber keine Schafe… Ach ja, Kira und Asa, die beiden Herdenschutzhunde vom Gsteier. Sie verstehen sich gut die beiden, aber wie in jeder echten Familie gibt es auch bei den beiden Halbgeschwistern kleine Kämpfe. Und deswegen wollten die beiden auch nicht auf ein gemeinsames Foto.
Nun wieder zurück zu den Schafen: Es sind also bei die 90 Schafe, die täglich versorgt werden müssen. 2 Mal am Tag und 2Mal im Jahr werden die Tiere geschoren.
Man merkt auf Anhieb, wie gut es die Schafe haben, der Stall ist hell und sie können ins freie, wo sie dann eine riesige Wiese haben. Als ich frage, was mit den Schafen passiert, erklärt mir Franz, dass ein Teil der Schafe auch geschlachtet wird. Das gehört nun Mal dazu. Das Fleisch ist für den Eigengebrauch, für den Gasthof Gsteier und für das Hotel von Franz´s Familie in Schenna. Also regionaler geht wohl nicht und wenn man sieht, was für ein schönes Leben die Schafe haben, finde ich das schon toll. Ist das doch in heutiger Zeit nicht so selbstverständlich.
Die Zeit verfliegt…
..und es ist an der Zeit wieder aufzubrechen. Es liegt ja noch ein Stückchen Fahrt vor mir. Ich bedanke mich, und frage nach, ob ich denn mal wieder kommen könnte. Ich bin gespannt, was sich Laura und Franz noch alles einfallen lassen, und welche Tiere noch zu Hund, Katz, Schaf und Huhn dazu kommen werden.
Noch ein Familienfoto und dann schwinge ich mich in das Panda-Mobil und starte Richtung Hahnenkamm.
Rund um Laura und Franz..
Laura und Franz sind beide 25 Jahre alt. Laura kommt aus Andrian und hat Landwirtschaft mit Schwerpunkt Önologie studiert. Franz kommt aus Schenna. Seiner Familie gehört Gsteier und Hotel Hohenwart. Sein Studium hat er wie Laura in Wien absolviert, aber mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. Kennengelernt haben sich die beiden beim Studieren.
Der Gsteier ist ihr Zuhause geworden. Beide werden aber ihrem eigentlichen Beruf weiter nachgehen. Franz steigt in den elterlichen Betrieb ein und Laura begibt sich in die landwirtschaftliche Forschung.
Wenn ihr mehr über Franz und Laura wissen wollt, dann schaut bei uns auf Instagram vorbei oder auch beim Account von den beiden: Gsteier_